Dienstag, 21. Februar 2023

Tansania 🇹🇿

Was für eine andere Welt auf der anderen Seite der Grenze. Während in den letzten Ländern Zweiräder eher einen Seltenheitswert im strassebild waren, so wuselten hier in der Grenzstadt gleich tausende herum, inklusive zahlreichen Dreirädern, auch tuc tuc genannt (fast wiar in Asien). Die ersten 50 Kilometer fuhr ich noch sehr Sambiageprägt zivilisiert, hier gab es zahlreiche 50iger Beschränkungen, aber als mir ein Dreirad mit hupe zu nahe rückte, vergaß ich die Geschwindigkeitsbeschränkung. Auch hier gab es zahlreiche kontrollstellen der Polizei. Die standen aber nur meistens am strassenrand im Schatten. Zuerst dachte ich mir das sind Schülerlotsen, gelbe jacke, schmudelige ehemals weiße Kappe,(in Österreich schauen die Lotsen wirklich so aus) sehr desinteressiert am Verkehr, und bewaffnet mit einen stecken(stab) 🙂. Aber nach einiger Zeit kam ich drauf, nix Schülerlotse, sondern dein Freund und Helfer stand lustlos an der Straße. Und auch der Verkehr war hier anders, nicht so wie die Sonntagsfahrer in Sambia, hier herschte das recht des stärkeren. Auf der ganzen afrikareise mußte ich auf einer Hand gezählt auf das Bankett ausweichen, aber hier fast alle paar Kilometer, der Gegenverkehr űberholt ohne Interesse ob sich da wer auf der gleichen Spur befindet, da galt es nur raus auf das Bankett, sonst bist eine Kühlerdekoration. Irgendwie total verrückt. Den stinkefinger habe ich mir gleich wieder abgewöhnt, weil das eh nichts brachte. Einmal wurde es aber richtig brenzlig, meine seite hatte an diesen Abschnitt so tiefe spurrillen, das Bankett war sicherlich um die 30cm höher, da űberholte ein bus einen Lastkraftwagen, und gab mir mit bösen lichthupen zu verstehen, ich soll mich verpissen, netter formuliert ich soll den Weg frei machen. Aber diese Höhe konnte ich nicht mit den kleinen Rädern überwinden, so stopte ich resigniert im erwarten das es jetzt kracht, aber mit voller Geschwindigkeit rauschte das Arschloch nur einige Zentimeter an mir vorbei. Nun fiel auch meine Hemmung, zivilisiert an den Straßenverkehr teilzunehmen. Alles was langsamer war, und das waren viele, űberholte ich links und rechts, die durchgängigen sperrlinien waren für mich trotz den "Schülerlotsen"(kieberer) nicht mehr vorhanden. Was mir ihre Desinteresse zeigte, das denen der Verkehr am Allerwertesten vorbei geht. Auch rekord verdächtig waren die zahlreichen tempobremser, die in sehr kurzen Intervallen an der Straße angebracht wurden. Die meisten waren vom schwerverkehr eh ein wenig platt gefahren worden,da war das drüber fahren harmlos, aber andere, wahrscheinlich neu gemachte, des hat echt weggetan, auch meiner vespa. Die erste nacht in tansania verbrachte ich in Mafinga, kurz nach meinem einchecken gab es ein gewaltiges regenwetter. Am nächsten Morgen ging es bei Sonnenschein 600 km nach Babati. Ein teil der strecke war sehr motorradfreundlich, fast kein Verkehr, über viele Hügel mit zahlreichen kurven ging es ins Massaigebiet. Diese Menschen sind noch sehr traditionell gekleidet, und deren Arbeit gilt der Rinderhaltung. Von Babati ging es nach Moshi(280km). Dieser Ort liegt am fusse des Kilimandscharo. Leider ist der vulkan derzeit , auch höchster Berg Afrikas nur immer kurze zeit am morgen zu sehen, sonst versteckt er sich in den Wolken. Habe mir ein nettes hotel im Zentrum genommen , wo ich gleich 2 Nächte gebucht habe. Am fahrfreien Tag ging es zur Wäscherei. Die hat mir ein einheimischer "Guide" gezeigt, hätte ich auch allein gefunden,, aber ich hatte kein Problem damit, obwohl er mir eine privattour(zu einer Kaffeefarm) zum doppelten Preis andrehen wollte. Ich ging mit ihm dann in seine stammkneipe mit, und zahlte ihm als Anerkennung seiner Wanderschaft 2 bier. Beim bezahlen schrieb mir die Kellnerin eine Rechnung von 15 cervezas. Wohlgemerkt ich trank auch zwei, aber die restlichen dubiosen Gestalten der Kneipe dachten, wen schon ein weißer melkesel da reinschneit, der kann gleich alle Getränke zahlen. Ich legte den Betrag für vier Bier auf dem Cent genau an den Tisch und ging. Zurück blieben blöd drein schauende Gesichter. Asi es la vida 😋 

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