Mittwoch, 4. Januar 2023
űberfahrt Kamerun
In Calabar kam abends noch der Transportagent ins Hotel, um noch einige Fragen zu klären und auch das wichtigste für ihm, das geforderte Geld für den Transport abzuholen. Pro Motorrad wollte er zuerst 500 Dollar, aber Metin hat den Preis auf 350 runter gehandelt. Nachdem wir uns einig waren, wollte der Amigo noch mit uns den Geschäftsabschluss feiern, aber wir waren noch ein wenig müde von Silvester und der fahrerei, sodass er alleine und enttäuscht in den hoteleigenen Club abzog. Űberraschend stand er am nächsten Tag pünktlich vor dem Hotel( für afrika eine sensation), um mit uns zum Hafen zu fahren(hier wurde auch die Ausreise erledigt) . Wobei Hafen űbertrieben ist, den hier gab es weder eine Anlegestelle, beziehungsweise einen Steg wo man richtig verladen konnte. Aber mit muskelkraft zahlreicher Helfer wurden unsere moped's ins Boot gebracht. Danach ging es auf einmal hektisch zu, immer mehr Fracht wurde dazugeladen, ohne rűcksicht auf unsere Bikes wurde die Ladung kreuz und quer auf's Boot geschmissen. Unser protest wurde einfach ignoriert, der Platz wurde immer enger und enger, und als Krönung stiegen drei Passagiere auch noch ins Boot. So war das eigentlich nicht ausgemacht, aber beim ablegen war von unseren transport- Organisator weit und breit nichts mehr zu sehen. Kurz nach dem ablegen wurden wir schon von einem Boot der Polizei abgefangen, eine große Diskussion wegen der dazugeladenen Fracht ( war ja alles schmuggelware), mit der Drohung das der bootsfűhrer das Boot zurück in den "HAFEN" bringen muß, wurde dem käptn schon einmal Geld abgenommen. Aber nun fing das Theater erst richtig an, kaum in Fahrt der nechste stop, diesmal erzwungen von der marine. Von den hinter schweren Maschinengewehren lűmelnden Soldaten wurde auch wieder Geld gefordert, diesmal von den drei Passagieren. Nach der erfolgreichen Erpressung, gleich wieder ein stop nach vielleicht fünf Minuten Fahrzeit, diesmal zoll, auch die wollten ihren Anteil haben, und jedesmal gab es endlose Diskussionen und feilschen unseres bootsfűhrer's, die er aufgab, wen die Drohung fiel, das er das Boot zurück zum Startpunkt bringen sollte . Der wollte natürlich seinen Beitrag an die modernen Piraten so gering wie möglich halten, und feilschte und feilschte, wobei er eh immer zahlen musste, aber das kostete uns Zeit. 3 Stunden sollte die űberfahrt nach Kamerun dauern, aber nach 2 Stunden wahren wir laut Google maps nicht sehr weit gekommen, immer noch in Küstennähe von Nigeria wurden wir insgesamt 12 mal gestoppt. Wobei die meisten Kontrollen die Marine durchführte, und um so verwahrlost der Zustand ihres Schiffs war, umso gieriger war die Forderung nach Geld. Komischerweise wurde von uns nie Geld gefordert, nur die drei einheimischen mussten ganz schön blechen, für ihre Verhältnisse sehr viel, den eine Frau fing zu weinen an, das sie kein Geld mehr hatte. Wir verfluchten schon den Organisator unserer Kreuzfahrt, den durch die illegale Fracht und die drei zusätzlichen Passagiere verloren wir viel zeit. Aber, nach fast drei Stunden ließen wir die nigerianische Küste hinter uns, und nun nach einiger Zeit auf hoher See machte der Motor Probleme. Nun wurde mal fachmännisch ein teil des Motors zerlegt. Auf engsten Platz sitzend, sich wieder Land im Blick wűnschend, trieben wir mit den Wellen. Habe schon resigniert, den normalerweise musst du einen von den beiden (den käptn oder seinen lehrbuben) erwűrgen , den nach der erfolgten Reparatur des Motors, wollte der nicht so recht anspringen. Aber nach 45 Minuten gratis schaukeln im Meer, wurde unser flehen erhört, und der Motor brummte wieder. Nach einer weiteren Stunde kam nun die Küste von Kamerun in Sicht. Zielhafen war eigentlich Limbe, aber wir legten 30 km vorher an, und dieser anlegeplatz war noch schlimmer als der vorherige. Während wir ungläubig den Ort der Entladung bestaunten, machte sich der Besitzer unseres Kahns aus dem Staub. Nun wurde die illegale Fracht gelöscht, nur unsere Fahrzeuge blieben an Boot. Nun verstanden wir das Spiel, der käptn weg, der für unsere Entladung zuständig gewesen wäre(haben ja auch die Entladung bezahlt), wollten die natürlich ahnungslosen Helfer viel Geld sehen. Metin war erst sauer und wütend, ich war zu dem Zeitpunkt eher gelassen, ich hatte so eine Ahnung, das wir als willkommensgeschenk Geld zahlen würden/ müssen. Metin blieb bei seiner Forderung das wir alles inklusive bezahlt hatten, ich sah das anders, ohne Cash würde keine Entladung starten, also sagte ich 10 dollar pro Motorrad (50 war der erste Preis) zu, um endlich das Kapitel abzuschließen. Und 20 Minuten später standen alle zwei bikes auf dem boden von Kamerun. Einreise verlief wieder einmal kompliziert und sehr umständlich. Wir schon unter Zeitdruck, wollten ja noch vor dem finster werden die Stadt Douala erreichen. Endlich, die einreise erledigt, fuhr Metin noch immer wütend wie ein Berserker unseren ziel entgegen, und ich ohne viel zu sagen hinterher. Eine Stunde statt zwei( laut Navigation) erreichten wir unser Quartier in Douala.
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