Mittwoch, 11. Januar 2023

"grenzwertig"

Bis Ndendé, dem letzten ort vor der Grenze zu Kongo war die Straße noch in Ordnung, denn hier fing die Dschungelpiste an, gute 50km lehm, tiefen wasserlöchern, Bäche die durchfahren sind, da waren die zahlreichen Schlaglöcher das kleinere űbel. Nachdem ich den Anfang der Strecke erblickte , bin ich zurück, und habe mir bei einer Werkstatt einen pickup organisiert, der mir die vespa bis zur grenze bringen soll. Das Fahrzeug war in einen ziemlich schlechten Zustand, aber ich war froh das ich wenigstens einen gefunden hatte, der mich transportierte, andere hatten abgelehnt . So wurde die vespa hinten drauf gehoben, metin wollte es mit seiner Tenere probieren, aber ohne Gepäck, das wurde auch noch ins Auto rein gepackt. Nun ging es im Konvoi los, mußten aber zuerst mal den Toyota anschieben zum starten, Tenere vorne, Toyota mitte und hinter uns ein LKW. Gleich bei dem ersten wasserloch ist der Toyota mal aufgesessen, aber der LKW zog uns zurück, nun fuhr der truck vor uns durch den 1meter tiefen See, und diesmal zog er uns durch die problemstelle. Ab und zu holten wir unseren tapferen crossfahrer ein, wen er irgendwo feststeckte, aber dank der Besatzung des Lastwagen wurde Metin immer gleich geholfen. Mein transporter musste derweil alle paar Kilometer stehenbleiben um Kühlwasser nachzufűllen, nur parkte mein Fahrer immer in einer Pfütze, um dort den Kühler mit Flüssigkeit zu versorgen. Ich sah das irgendwie kommen, den beim öffnen des schraubdeckels verbrannte er sich die Finger, und der Deckel verschwand im braunen Wasser. Sein suchen nach dem verschluss war ohne Erfolg, so wurde einfach der nachfüllstop einfach verkürzt. Kurz vor der Grenze war wieder die alte startordnung hergestellt, diesmal galt es einen ziemlich tiefen Bach zu űberwinden, mein Fahrer stieg ins Wasser und gab Metin die Stelle bekannt wo er durchfahren kann(könnte), bevor mein Reiseamigo startete sagte er noch das der klare Bach seine Tenere sauber machen würde, den Fahrer und motorrad waren ziemlich schmutzig. Recht zügig ging es ins Wasser, und genau an der tiefsten Stelle traf das Vorderrad der yamaha einen großen Stein, das hatte zur Folge das das motorrad zur Seite geschleudert wurde, und Fahrzeug und sein Besitzer verschwanden (lagen) unter Wasser(habe ein Video davon😉) . Nun gab es eine Rettungsaktion, die Tenere war ja kurzzeitig ein uboot. Zu dritt schoben wir die nun sehr "saubere" Tenere an die andere Seite. Nun kam der Toyota an die Reihe, er erreichte zwar die andere Seite, dann war der Motor tot, den auch der pickup hatte durst gehabt, nicht nach Benzin, sondern nach frischen Wasser. Später kam der LKW nach, nun wurde alles Werkzeug ausgepackt, motorrad und Auto wurden fachmännisch an der Urwaldpiste zerlegt. Irgendwann hatten wir die beiden Fahrzeuge soweit das sie wieder liefen. Bei der Grenze, die einreise war problemlos, erhielten wir die info, das die nächsten 80 km piste derzeit nur mit trucks zu passieren sei. Nun gab es einen Transportwechsel, vespa vom pickup auf dem Lastwagen, aber meine amiga bekam Gesellschaft, den Metin hatte keine kraft mehr, so wurde auch die Tenere auf die Ladefläche gehoben. Die Entscheidung war richtig, den auf der noch schlechteren piste, sahen wir 2 allradfahrzeuge komplett im Schlamm stecken, auch hatte unser truck große Schwierigkeiten diese Passagen zu meistern. Nach gut 80km Rutschfahrt erreichten wir in der Dunkelheit das erste Dorf auf kongolesischer Gebiet. Hier war unsere taxifahrt zu ende. Nach einer schlaflosen nacht in einen elendigen Hotelzimmer ging es am nächsten tag gemeinsam auf unseren bikes Richtung Dolisie, eine Kleinstadt entgegen . Fast 200kilometer  piste. Nun durfte auch meine vespa Erfahrung sammeln, was wasserdurchfahrten und schlammige Passagen anging. Bei den wasserlöchern stieg ich meistens ab, watete ins Wasser und suchte die seichten Stellen, wo die durchfahrt möglich war. Bei 2 Abschnitten mussten wir die vespa entlang zwischen Wasser und gebűsch schieben. Ankunft kurz vor der Dunkelheit in Dolisie. Die Dame bei der Hotelrezeption hat große augen bekommen, weil 2 total dreckige, stinkende erschöpfte weiße Gestalten ein zimmer verlangten. Fazit heute : bei der Tenere der topcasehalter abgebrochen, und kurz vor der Stadt auch noch einen platten Hinterreifen, Vespa / einmal einen sturz ohne folgen auf einen lehmigen Teil. UND, unsere Füße total aufgeweicht von 2 tagen in nassen Schuhen. Wir waren echt froh diesen Abschnitt hinter uns zu wissen, den nach Pointe-Noire gibts Asphalt 😊

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